Illustre Bewohner Wolfratshausens
Wolfratshausen war wegen seiner Lage an der Hauptstraße, die über den Kesselberg bis nach Italien führte, Raststätte bedeutender Persönlichkeiten. So zelebrierte Papst Pius VI. 1782 in der Pfarrkirche von Wolfratshausen eine heilige Messe und Johann Wolfgang von Goethe machte 1786 auf seiner Italienreise im Wolfratshauser Postbräu halt. Bekannter Stadtbürger aus dem Jahr 1529 war der Richter und Landpfleger Hans Urmiller, dessen Portrait den alten 50 DM-Schein zierte.
Mit der Inbetriebnahme der Isartalbahn 1892 erlebte Wolfratshausen einen ungeahnten Anstieg des Wohnwertes. Wohlhabende Anwohner und Bürger aus München, Literaten, Künstler und Wissenschaftler bauten sich ihre Villen und noble Landhäuser und machten den Bergwald zum Schauplatz des gesellschaftlichen Lebens. So zogen der Zeichner, Maler und Lithograph Felix Bockhorni, der Dichter und Schriftsteller Ernst Wiechert und der Porträtist und Kunstmaler Richard Wagner nach Wolfratshausen. Am Wolfratshauser Berg ließ sich der Maler Hermann Neuhaus nieder, der die evangelische Kirche mit Fresken schmückte. Auch Rainer Maria Rilke hielt sich im Sommer 1897 längere Zeit in Wolfratshausen auf.