Josef Seitner
Ungeduldig wartet Josef Seitner auf den großen Holz-Transporter. Der Mehrtonner mit Anhänger hat die stattlichen Baumstämme geladen, die im nahen Staatsforst geschlagen wurden. Die Stämme wurden von Ästen und Rinde befreit und auf den Transporter geladen. Nun kommen sie an der Weidacher Lände an, wo sich auch die Werkstatt von Josef Seitner befindet. Im Sommer sind hier 16 Mitarbeiter beschäftigt, jetzt im Winter sind nur noch zwei Arbeiter vor Ort.
Gemeinsam mit den beiden Arbeitern bearbeitet er die Stämme weiter. Die Enden werden leicht abgerundet.Der Durchmesser wird gut sichtbar auf die Schnittfläche geschrieben, damit die Stämme passend zusammengestellt werden können. 17 bis 18 Stämme werden für ein Floß benötigt.
Das Holz ist nur einen Sommer im Einsatz im Wasser, doch im Herbst ist noch nicht Schluß für das Holz. Die Stämme kommen in das Sägewerk und werden zu Bauholz weiterverarbeitet. Kein Meter wird verschwendet. Nur die ersten fünf, sechs und höchstens der letzte Meter eines Baumstammes, der für ein Floß eingesetzt wurde, sind nass. Der Rest des Stammes ist trocken und kann zum Beispiel für Dachstühle verwendet werden. Josef Seitner ließ sich den Dachstuhl seines Hauses aus den Stämmen eines Floßes machen. Ehrensache.